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Fragen & Antworten rund um Absinth
Absinth ist eine so genannte Wermutspirituose und wird traditionell aus Wermutkraut, Anis und Fenchel hergestellt. Je nach Rezeptur können noch weitere Kräuter zur Herstellung verwendet werden.
Bei der Herstellung des Absinth werden die Kräuter Wermut, Anis und Fenchel in Neutralalkohol mazeriert und im Anschluss destilliert, um die Bitterstoffe des Wermuts von der Spirituose zu trennen. Um die sogenannte „Grüne Fee“ herzustellen wird das Destillat anschließend mit Kräutern eingefärbt, die unter anderem zum geschmacklichen Gesamtbild der Spirituose beitragen. Vor allem im unteren Preissegment wird häufig auf die Mazeration verzichtet und lediglich Absinthessenz in hochprozentigen Alkohol gegeben.
Absinth wird nicht pur, sondern versetzt mit Wasser und Zucker getrunken. Hierbei gibt es unterschiedliche Trinkrituale; das wohl bekannteste ist das französische Ritual. Dafür wird ca. 30ml Absinth in ein Glas gegeben, ein Zuckerwürfel auf einen Absinthlöffel platziert und auf das Glas abgelegt. Anschließend wird kaltes Wasser über den Zucker in das Glas gegossen, bis der Zucker schmilzt und der Louche-Effekt, also eine milchige Trübung, auftritt. Man sollte ungefähr ein Teil Absinth zu drei oder vier Teilen Wasser genießen.
Der Alkoholgehalt im Absinth kann von 25% bis hin zu 90% variieren. Traditionell liegt Absinth bei ca. 68 Volumenprozenten und wird daher nur verdünnt getrunken.
Viele Absinthsorten weisen eine grüne Farbe auf, die durch das Chlorophyl der Kräuter Wermut, Melisse und Ysop entsteht. Da sich das Chlorophyl nach der Zeit zersetzt, kann sich die grüne Farbe bei einem alten Absinth zu gelb oder braun verändern. Einige Absinthsorten – vor allem im unteren Preissegment – werden mit Lebensmittelfarbe eingefärbt, sodass es neben der Grünfärbung auch weitere gefärbte Absinthsorten gibt. Neben der „Grünen Fee“ gibt es auch noch den klaren Absinth, welcher auf eine Färbung verzichtet und „Blanche“ oder „La Bleue“ genannt wird.
In der Wermutspirituose ist das Nervengift Thujon enthalten, welches in höheren Mengen zu Wahnvorstellungen, Verwirrtheit und epileptischen Krämpfen führt. Als 1905 ein Mordfall unter Alkoholeinfluss verübt worden ist, bei welchem der Täter unter anderem Absinth getrunken hat, wurde die Spirituose in Europa – mit wenigen Ausnahmen – verboten. In den 1980er Jahren wurde das Verbot in vielen Ländern wieder aufgehoben, da widerlegt wurde, dass die im Absinth vorkommende Thujondosis ausreicht, um die Symptome des Nervengifts auszulösen. Mittlerweile wird angenommen, dass die dem Absinth zugeschriebene halluzinogene Wirkung auf die minderwertige Qualität des Alkohols zurückzuführen ist.
Aufgrund von EU-Richtlinien darf in Spirituosen nur bis zu 35mg/kg Thujon enthalten sein, weshalb eine Schädigung durch das Nervengift vollständig verhindert wird. Da der Alkoholgehalt des Absinths weiterhin deutlich erhöht ist, sollte die Spirituose grundsätzlich nur verdünnt und, wie bei allen alkoholischen Getränken, Verantwortungsbewusst genossen werden.
Obwohl dem Absinth eine halluzinogene Wirkung zugeschrieben wird, entspringt diese jedoch einem Mythos. Darüber hinaus sollte Absinth aufgrund seines hohen Alkoholgehalts mit Bedacht und Verantwortungsbewusstsein konsumiert werden.
Besonders populär war die hochprozentige Spirituose in Frankreich während des 19. Jahrhunderts, wo sie vor allem von Künstlern und Intellektuellen genossen wurde. Die wohl bekanntesten Genießer von Absinth waren: Ernest Hemingway, Vincent van Gogh, Edgar Allan Poe und Oscar Wilde.
Je nach Rezeptur verändert sich der Geschmack von Absinth, jedoch lässt sich vorherrschend Anis aus der Spirituose herausschmecken. Vergleichen lässt sich Absinth mit französischem Pastis, türkischem Raki oder griechischem Ouzo.
Neben dem klassischen, französischen Trinkritual bei welchem kaltes Wasser über einen Zuckerwürfel in den Absinth gegossen wird, gibt es noch die Schweizer Trinkweise, als auch das Feuerritual, tschechische oder auch böhmische Trinkweise genannt. Bei der Schweizer Trinkweise wird auf Zucker verzichtet und nur zwei bis vier Zentiliter Absinth mit kaltem Wasser vermischt. Bei dem Feuerritual hingegen wird ein Zuckerwürfel mit Absinth getränkt und angezündet. Sobald der Würfel karamellisiert bzw. Blasen wirft, werden die Flammen gelöscht und anschließend der Zucker mit dem Absinth vermengt, woraufhin kaltes Wasser im Verhältnis von 1:3 hinzugefügt wird.