Perrier-Jouet

Perrier-Jouët: Von Kometen, Anemonen und der großen Liebe zum Wein

Es war einmal…ein Komet, der 1811 besonders hell über Frankreich erstrahlte. Unter seinem Gleißen heiratete der damals 25-jährige Korkfabrikant Pierre Nicolas Perrier seine 19-jährige, aus Holland stammende Geliebte Marie Jouët. Mit dem Versprechen, seiner jungen Frau und Winzerin die besten Weinberge der Champagne zu erwerben (und die ererbte Korkfabrik zu verkaufen) konnte er seine große Liebe zum Traualtar führen – im Zeichen der Anemonen, den Blumen ihres Hochzeitsstraußes. Gemeinsam erwarben sie die besten Lagen in der Champagne – bis zum heutigen Tag ausschließlich Gran Cru-Weingärten.
Von Beginn an der weißen Burgunderrebe Chardonnay verpflichtet, legt das Champagnerhaus höchsten Wert auf einen leichten, weinigen Schaumweinstil – und löst schon wenige Jahrzehnte nach seiner Gründung eine sanfte Revolution aus…

Weniger Süße, mehr Finesse!

1846 beschließt Perrier-Jouët, den Zuckergehalt in seinen Cuvées drastisch zu senken, damit sich die Feinheit der Assemblage voll entfalten kann. Damals waren die Schaumweine aus der Champagne extrem süß – mit Dosagen von 200g Zucker und mehr. Der erste trockene Brut-Champagner löste im Laufe der Jahrzehnte einen Paradigmenwechsel unter den Schaumweinen aus – die prickelnde Süße wich zusehends dem modernen, trockenen, eleganten Stil, wie ihn Perrier-Jouët visionär vor allen anderen Häusern eingeführt hatte. Bereits 1889 wurde eine Flasche aus dem ersten Brut-Jahrgang 1846 bei einer Auktion während der Pariser Weltausstellung umgerechnet um mehr als sagenhafte 2,3 Millionen Euro versteigert.

Rise, Fall and Rebirth of Perrier-Jouët

1889 markierte auch eine dramatische Wendung im europäischen Weinbau. Auf der Pariser Weltausstellung, die unter anderem dem Thema Wein gewidmet war und zum 100jährigen Jubiläum der französischen Revolution die Vormachtstellung Frankreichs in der Industriellen Revolution widerspiegeln sollte, steckten amerikanische Weinreben die europäischen Pflanzen mit der gefürchteten Reblaus an, die sich nach der Weltausstellung rasant über den gesamten Kontinent auszubreiten begann. Eine Katastrophe auch für die Herstellung von Champagner – und für Perrier-Jouët ganz besonders: Der 100jährige Geburtstag des Hauses fiel der Reblaus-Invasion zum Opfer – und die für diesen Anlass eigens kreierte Belle-Epoque-Flasche (mit den auf der gesamten Flasche emaillierten Anemonen) verschwand für lange Jahrzehnte im Schrank des Kellermeisters. Nach einer dramatischen Rettung durch das größere Champagnerhaus G.H. Mumm im Jahre 1959 erlebte die Prestige Cuvée Belle Epoque am Neujahrstag 1969 im Café de Paris zu Monaco – unter dem Ehrenschutz von Grace Kelly, der späteren Fürstin Gracia von Monaco – ihre Wiedergeburt und eroberte von da an die Champagnerwelt. Bis zum heutigen Tag – denn das wahre Märchen von Perrier-Jouët ist noch lange nicht zu Ende erzählt.

Perrier-Jouët – ein Überblick über die Non Vintage Champagner

Heute produziert das Boutique-Champagnerhaus Perrier-Jouët drei Non-Vintage-Qualitäten: Grand Brut, Blason Rosé und Blanc de Blancs.

Grand Brut
Der „Nachfahre“ der legendären Cuvée K aus dem Jahre 1846. Weinig, leicht, elegant. Eine Auswahl aus etwa 50 verschiedenen Crus quer durch die Champagne.

• Assemblage: 40 % PN, 40 % PM, 20 % CH
• Mindestreifedauer: 3 Jahre
• Mind. 15 % Reserveweine
• Dosage: 8-10 g/Liter
• 12 % Alk.

Blason Rosé
Als „Blason de France“ erstmals 1955 als einer der ersten Rosé-Champagner überhaupt kreiert, unterstreicht diese Qualität mit ihrem cremigen Schmelz und der fast völligen Absenz von Tanninen, dass Perrier-Jouët auch im „roten Bereich“ nie die anmutige Leichtigkeit des Chardonnay aus den Augen verliert…

• Assemblage: 50 % PN (davon 10-15 % rote Stillweine), 25 % PM, 25 % CH
• Mindestreifedauer: 3 Jahre
• Mind. 15 % Reserveweine
• Dosage: 8-10 g/Liter
• 12 % Alk.

Blanc de Blancs
Blanc de Blancs Non Vintage – Chardonnay, what else? Schon in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts kreierte Perrier-Jouët reine Chardonnay-Schaumweine. Eine lange Zeit unterbrochene Tradition, die Hervé Deschamps, PJs legendärer siebenter Kellermeister, kurz vor dem Ende seiner stolzen Karriere wieder belebt hat. Weiße Holunderblüten, Zitrusnoten – die unglaubliche Leichtigkeit von Chardonnay pur.

• Assemblage: 100 % CH
• Mindestreifedauer: 3 Jahre
• Mind. 15 % Reserveweine
• Dosage: max 8 g/Liter
• 12 % Alk.

Perrier-Jouët – die Belle Epoque Champagner

Auch die Belle Epoque – Perrier-Jouëts legendäre Prestigecuvée – gibt es in diesen drei Qualitäten:

Belle Epoque Blanc
“Perrier-Jouët Belle Epoque is a true icon — a rare and elegant champagne that celebrates the art of vintage and the excellence of the Perrier-Jouët vineyard.” HERVÉ DESCHAMPS, Chef de caves de la Maison Perrier-Jouët

• Assemblage: 45 % PN, 5 % PM, 50 % CH
• Mindestreifedauer: 6 Jahre
• Dosage: max. 8 g/L
• 12,5 % Alk.

Belle Epoque Rosé
“Perrier-Jouët Belle Epoque Rosé is pure extravagance — delicate, yet also rich and voluptuous; intense and powerful, yet with great finesse.” HERVÉ DESCHAMPS

• Assemblage: 45 % PN (davon ca. 10 % rote Stillweine), 5 % PM, 50 % CH
• Mindestreifedauer: 6 Jahre
• Dosage: max. 8 g/L
• 12,5 % Alk.

Belle Epoque Blanc de Blancs
“Perrier-Jouët Belle Epoque Blanc de Blancs is the quintessence of Chardonnay with the brilliance and rarity of a yellow diamond.” HERVÉ DESCHAMPS

• Assemblage: 100 % Chardonnay aus zwei Einzelweingärten der Grand Cru Lage CRAMANT - Bouron Leroi and Bouron du Midi – nur ca. 4.400 0,75l-Flaschen in absolut ausgewählten Jahrgängen. Perrier-Jouet’s „Garagenwein“.
• Mindestreifedauer: 6 Jahre
• Dosage: max. 8 g/L
• 12,5 % Alk.